2025-06-27 IDOPRESS
2004 ging die erste von einer Bürgerenergiegenossenschaft finanzierte PV-Anlage in der Stadt Göppingen mit einer Leistung von 28 kWp in Betrieb. Diese produziert damit seit über 20 Jahren Strom auf dem Dach der Volkshochschule. Insgesamt wurden bis Juni 2025 rund 618 MWh Strom produziert. Damit wurden rund 433 t CO2-Äquivalente in 20 Jahren eingespart. Zum Jahresende 2024 wurde die Anlage nun auf den Gebäudebesitzer,die Wohnbau Göppingen,übertragen und die Bürgerenergiegenossenschaft Sonnenstrom GbR aufgelöst.
Bereits vor 20 Jahren war das so geplant worden,denn sowohl der Gesellschaftsvertrag der Bürgerenergiegenossenschaft als auch der Pachtvertrag für das Dach der Volkshochschule wurden mit einer Laufzeit von 20 Jahren geschlossen. Damals ging man davon aus,dass dies der Lebensdauer der PV-Module entspräche. Der Anstoß für die PV-Anlage kam vor mehr als 20 Jahren aus dem Arbeitskreis Klima und Energie der Lokalen Agenda 21. Engagierte Bürgerinnen und Bürger wollten mit der Anlage zeigen,dass Umwelt- und Klimaschutz funktioniert,wenn alle mit anpacken. Sie suchten daher nach Investoren und Investorinnen,um das damals rund 130.000 € teure Projekt zu realisieren. Dies war Anfang des Jahrtausends jedoch nicht so einfach,da es noch keine Förderung für PV-Anlagen gab und die Zweifel groß waren,ob solch ein Projekt funktionieren könne. Doch die Mitglieder des Arbeitskreises Klima und Energie erreichten mit Unterstützung der Stadt schließlich ihr Ziel – 36 Investoren kamen in der Sonnenstrom GbR zusammen. So konnte die PV-Anlage bestehend aus monokristallinen Modulen realisiert werden.
Ziel der Sonnenstrom GbR
Ein erklärtes Ziel der Sonnenstrom GbR war es,zu zeigen,dass durch PV-Anlagen CO2 eingespart werden kann. Dafür sollte die Anlage an einem stark frequentierten Ort für alle sichtbar installiert werden,um möglichst viele Nachahmende zu finden. Daher lag es nahe,das Dach der Volkshochschule zu nutzen. Denn hier kommen viele verschiedene Personengruppen zusammen,weil die Volkshochschule ein umfangreiches Bildungsangebot für verschiedene Altersgruppen anbietet. Da die Anlage auf dem Dach jedoch nicht von überall aus sichtbar ist,wurde am Haupteingang ein Zähler installiert,der drei Informationen liefert: die aktuelle Leistung in Watt,den Gesamtenergieertrag seit Installation in kWh und die gesamte CO2-Einsparung seit 2004 in kg. Da die Anlage weiterläuft,können die Besuchenden auch heute noch sehen,wie viel Strom bisher produziert wurde und noch immer produziert wird.
Herausforderungen
Der Betrieb der Anlage lief all die Jahre weitestgehend reibungslos,auch wenn es die ein oder andere Herausforderung gab. So nisteten in der Anfangszeit Tauben unter den Modulen,was zu Problemen führte. Diese wurden gelöst,indem die Spalten und Hohlräume versperrt wurden. Im Hagelsturm 2013 wurden 3 der rund 200 Module beschädigt und mussten ausgetauscht werden. Und hin und wieder kam es zu kleineren Störungen,die aufgrund der Fernüberwachung jedoch stets zeitnah behoben werden konnten. Insgesamt war das Projekt ein Erfolg,denn die Anlage läuft noch immer und hat tatsächlich viele Nachahmende gefunden. Sowohl auf den Dächern der kommunalen Liegenschaften als auch auf denen der städtischen Tochtergesellschaften wurden in den folgenden Jahren und werden noch immer PV-Anlagen installiert und betrieben. Und auch viele Privatpersonen haben mittlerweile PV-Anlagen auf dem Dach.
In Göppingen wurde im Nachgang zur Rio-Konferenz 1992 ebenfalls die Lokale Agenda 21 ins Leben gerufen,wie in vielen anderen Städten in Deutschland. In Göppingen gründeten sich die vier Arbeitskreise „Klima und Energie“,„Landwirtschaft,Forstwirtschaft,Naturschutz“,„Soziales“ und „Stadtentwicklung und Verkehr“,die von Seiten der Stadt Göppingen mit einer halben Personalstelle bei der Arbeit unterstützt wurden.
PM Stadtverwaltung Göppingen
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